3. und 4. Lauf in Hockenheim:

Hi, hier der 2. Eintrag ins Renntagebuch:

Diesmal ging bei der Vorbereitung alles etwas zügiger.
Dadurch, das die Ausschreibung rel. kurzfristig kam, blieb nicht viel
Zeit, sich Gedanken zu machen.
Nennung raus, Nenngeld überweisen und Bike in Kaufbeuren noch mal
einem Kurzen Testlauf unterziehen. Bei diesem Testlauf stellten sich
allerdings eigenartige Geräusche aus der Motorgegend ein.
Verdacht auf Kurbelwellenlager-Schaden. Also Teile bestellt und mich
seelisch und moralisch schon mal auf die Reparatur vorbereitet. Gott sei
dank hatte Martin Zeit und konnte helfen.
Mittwoch dann festgestellt, das es ja Freitag nach der Arbeit schon losgeht
und ich noch nichts gepackt hatte! Also am Abend noch das meiste schon eingepackt
und verladen.
 

Am Donnerstag dann den Motor auseinander gebaut, die Lager getauscht,
bei der Gelegenheit auch gleich die Wasserpumpenlager noch erneuert,
alles wieder zusammengebaut und kurz getestet. Wird schon schiefgehen.
 Zumindest lief der Motor wieder und die Geräusche waren auch weg.
Am Abend dann noch das restliche Equipment ins Auto und endlich in's Bett.
 

Freitag Nachmittag ging's dann Richtung Hockenheim.
Um 18:30 konnten wir unsere Basis direkt neben Olli's aufbauen.
Mann war das warm! Es hatte an dem Abend 31°. Endlich konnte ich die Strecke
besichtigen. Meine Herren, war die eng und kurvig. Alles aus Reifen gesteckt.
Ich hab versucht mir die Strecke in den Kopf zu hämmern, hatte aber nicht wirklich
einen Plan - vielleicht lag's an der Hitze. Aber ich legte große Hoffnung auf das
Training am nächsten Tag. Wir ließen dann den Abend langsam ausklingen.

Nach einer - aufgrund der Hitze und der benachbarten Autobahn - fast schlaflosen
Nacht ging es einem wunderschönen Morgen entgegen. Nach der Papier- und technischen
 Abnahme, gingen wir daran, das Bike einzustellen. Was war das für ein gepfriemel! Nichts wollte
richtig funktionieren! Frühstück gab's nur dank der Fürsorge von Sabine (Olli's Frau), die
uns mit geschmierten Broten und Kaffee versorgte.
Ich wollte fast schon aufgeben, da gab uns Ernst von Chi-Motos den entscheidenden Tipp.
Danke noch mal!!
Jetzt lief die Kiste einigermaßen - gerade rechtzeitig zum freien Training.
Also rein in die Rüstung und raus auf die Piste. Nach 3 Runden ging sie allerdings aus
und ließ sich nicht mehr überreden anzuspringen. Erst als das Training beendet war,
tat sie so, als wäre nie was gewesen. Also wieder nichts mit Strecke merken.
Wir haben dann noch was an der Vergaserabstimmung geändert, Tank, Leitungen und Vergaser
gesäubert und uns an die Übersetzung gemacht, da das freie Training ergab, das wir da
auch daneben lagen.


In der Zwischenzeit war es schon Zeit zur Fahrerbesprechung. Als ich von der zurückkam,
hatte Martin schon alles für's 1.Zeittraining vorbereitet. Also raus und hoffen.
Die Maßnahmen haben gezogen. Sie lief wie ein Uhrwerk. Im Training 13 Runden abgespult.
Ich kam völlig durchgeschwitzt ins Fahrerlager zurück. Die Temperatur stieg unaufhaltsam.
Nach der Zeitenkontrolle lag ich danach auf Startplatz 3. So langsam hatte ich auch die
Strecke im Kopf. Nun das übliche Service-Programm runterspulen (Kette, Kupplung, tanken, ...)
und den anderen Klassen zuschaun.
 

Schwupps, war's schon wieder Zeit für's 2.Zeittraining. Ebenso 13 Runden allerdings nur
noch 4. Startplatz hab den Dritten um ca. 5/10 verpasst. Allerdings haben sich die
Geräusch wieder eingestellt. Kommen aber irgendwie aus Richtung Kupplung??. Also die
überprüft und siehe da, der Sperrkeil war schon fast abgeschert. Also neuen rein - passt :-)
 

Endlich Mittag! Wiederum Dank Sabine, die am Herd stand, gab's Schinkennudeln.
Ich hätt' mich reinsetzen können! Jetzt noch gemütlich ausspannen und versuchen,
sich soweit wie möglich im Schatten aufzuhalten.
 

Ich hab mir nach Mittag dann den Start und den Grossteil des Klasse 1-Rennens angeschaut.
Allerdings musste ich mich dann auch schon auf mein Rennen vorbereiten.
Ab in die Startaufstellung. So langsam zog der Himmel zu. Das Wetter hielt aber Gott sei Dank!
Einführungsrunde - möglichst schaun, das das Feld nah beieinander bleibt, damit man nicht unnötig
in der Hitze wartet. Ampel geht an, und schon kam jemand, der es nicht erwarten konnte fast bis
ganz nach vorn. Also Start! Der Frühstarter hatte dann allerdings 'nen Ausrutscher - kam allerdings
direkt vor meinem Vorderrad wieder auf die Strecke. Hatte ich 'nen Hals - ich musste voll in die Eisen!
Das hat sich allerdings durch einen erneuten Sturz des Piloten auch geregelt. Ich hatte sowieso
mit dem Fahrer vor mir zu  tun an dem ich einfach nicht vorbeikam. An meiner Aggressivität
muss ich noch arbeiten. Im Rennen kriegt man nichts geschenkt. Durch den Ausfall des an
2ter Stelle liegenden konnte ich dann doch noch als Vierter durchs Ziel. Im Fahrerlager hörte
ich allerdings schon wieder dieses Geräusch. Also Kupplung wieder auf und der Sperrkeil war schon
wieder fast ab. Jetzt haben wir festgestellt, das die Kupplung etwas abbekommen hatte - also
'ne neue, die ich von Garry (Pocket-Point) aufgetrieben hab, rein und so gut es ging eingestellt.
 

Jetzt war's auch schon zeit für's zweite Rennen.
Startaufstellung, Einführungsrunde, Start. Den hab ich diesmal besser hinbekommen und konnte meinen
Platz verteidigen. Allerdings bin ich in der darauffolgenden Kehre dem dritten ans Hinterrad gefahren
und musste meinen Platz wieder hergeben. Im Rennverlauf verlor der vorausfahrende Fahrer Kühlwasser
direkt vor meinem Vorderrad, was mich durch einen Rutscher noch einen Platz kostete, den auch nicht
mehr gutmachen konnte. Somit kam ich als 6ter mit ziemlichen Frust ins Ziel.
Immerhin kam ich in der Tageswertung doch noch Platz 4 heraus.


Wir haben uns dann noch die restlichen Rennen angeschaut und so langsam wurde es wegen des Regenrisikos
auch Zeit zusammenzupacken. Kurz vor der Siegerehrung kamen dann auch die ersten Tropfen vom Himmel.
Nach der Siegerehrung haben wir dann auch gleich 'nen Abflug gemacht und waren so gegen 21:00 wieder
zu Hause.
Es war ein richtig super Wochenende mit allem was ein Renntag zu bieten hat:
Höhen, Tiefen, Spannung, Hoffnung, Verzweiflung, Freude
Freue mich schon auf's nächste Rennen,
Steffo

Bilder Hockenheim